„Blues und Roots“ lautet das Motto des 17. Blue Wave Festivals, das vom 21. bis 24. Juni in Binz auf der Insel Rügen stattfindet. Mit dem Motto soll daran erinnert werden, dass der Blues ohne den Einfluss Europas heute vielleicht schon vergessen wäre. Als 1962 mit dem American Folk Blues-Festival das erste Mal authentischer Blues nach Deutschland gebracht wurde, beeinflusste das eine ganze Generation. Inzwischen ist der Blues fest in der deutschen Musikszene verwurzelt. Mit dem diesjährigen Programm soll ein Spotlight auf eben diese Blueslandschaft geworfen werden.
So wird der Gitarrist Richie Arndt zur Festivaleröffnung sein Projekt mit „Train Songs“ vorstellen. Mit Dieter Kropp und Henry Heggen sind in diesem Jahr gleich zwei hierzulande ansässige Mundharmonika-Virtuosen zu erleben. Und mit den Konzerten der Kai Strauss Band und von Dr. Will aus München werden zwei mehr als bemerkenswerte Bands aus dem weiten Feld zwischen Blues, Soul und Rockabilly präsentiert.
Kein Festival in Binz wäre vollständig ohne den Auftritt der Top Dog Brass Band aus Dresden bei der tradtionellen Street Parade. Und auch eine der vielen Bands von Festivalchef Michael Maas ist eigentlich fest einzuplanen. In diesem Jahr werden die auch international gefragten Crazy Hambones ihre Version eines Memphis Blues spielen.
Über sämtliche Genregrenzen hinweg gehören The Stimulators zu den besten Live-Bands Deutschlands. Mit ihrer Mixtur aus Blues, Jazz, Swing, Ska und Latin bringen sie jeden Saal zum Tanzen.
Für alle an deutscher Jazzhistorie Interessierten ist das Frühstück mit dem Festivalchef am Sonntagmorgen im Loev Hotel ein Pflichttermin: Karlheinz Drechsel und Sohn Ulf Drechsel, die sich beide als Journalisten, Moderatoren, Autoren, Produzenten um den Jazz und Blues mehr als verdient gemacht haben, sprechen mit Micha Maass über das kürzlich erschienene Buch „Zwischen den Strömungen – Karlheinz Drechsel – mein Leben mit dem Jazz“. Ulf Drechsel übernimmt zudem die Bühnenmoderation auf dem Kurplatz.
Kurz vor dem Festivalstart treffen sich Musiker und Musikinteressierte im Blue Wave Camp in Göhren zum Austausch, Kennenlernen und abendlichen miteinander Musizieren. Das Camp ist offen für alle, die den Profis nahe sein wollen, ihnen auf die Finger schauen, lernen, oder sogar zum Mitspielen angeregt werden. Dabei wird der Schwerpunkt auf die Nachwuchsförderung gesetzt. Dieses Jahr werden 11 Workshops mit insgesamt 22 professionellen Musikern angeboten, die diese vier Tage kreativ nutzen, bevor sie im Anschluss live auf dem Festival zu erleben sind.