Hauptsächlich akustischer Folkblues findet sich auf dem Sampler Blues At Newport mit Aufnahmen aus den Jahren 1959 und 1964.
Es waren zwei Festivals, die weißen Zuhörern nach dem 2. Weltkrieg den Blues nahe gebracht haben. Neben dem American Folk Blues Festival in Europa war es vor allem das Newport Folk Festival, das unbekannten oder jahrzehntelang in Vergessenheit geratenen Musikern ein Podium und aufmerksame Zuhörer bot. Auf 2 CDs bietet Blues at Newport einen Einblick über den Blues, der auf diesem Festival zwischen 1959 und 1964 gespielt wurde.
Da finden sich Aufnahmen von Mississippi John Hurt, Sonny Terry & Brownie McGhee oder John Lee Hooker ebenso wie die aus der Versenkung zurückgeholten Skip James oder Sleepy John Estes. Und es sind „Neuentdeckungen“ dabei wie der im Angola State Prison entdeckte Robert Pete Williams oder der junge Weiße John Hammond. Man kann Newport natürlich vorwerfen, dass die Festivalmacher sich allein auf den von ihnen allein für authentisch gehaltenen Folk-Blues konzentrierten. Aber die haben sich ja schließlich auch zuerst über die E-Gitarre von Bob Dylan aufgeregt (während ähnliches über Auftritte von Muddy Waters nicht bekannt ist). Im Zuge des Folk Revivals hatten sich Musiker wie Hooker schnell an den neuen Markt angepasst und saßen wieder allein mit akustischer Gitarre vor dem Publikum, anstatt dass sie wie vor Farbigen mit einer elektrischen Band für Partystimmung sorgten. Dennoch kann man die Lieder der CDs voll Gewinn hören.