Die Besetzung ist nicht spektakulär: Ein klassisches Trio. Völlig ausreichend für Bluesrock. Doch dann diese Stimme die ist wirklich außerordentlich. One, das Debüt der französischen Band, ist eine echte Empfehlung.
Frauenstimmen gibts im Bluesrock nicht so viele, an die man sich immer wieder erinnert. Die meisten verblassen irgendwann spätestens dann, wenn man mal wieder Janis Joplin angehört hat. Diese Energie, diese Seele in jeder Note… ich gebs zu, für mich ist es da schwer, anderen überhaupt eine Chance einzuräumen.
Und dann passiert mir das: Ein Album startet. Und da ist eine Frau, die sich völlig in ihre Lieder reinkniet, die nicht davor zurückschreckt, hässlich oder rauh zu klingen. Nath heißt die Sängerin der französischen Band Black Sunday, die im Sommer mit Black Sunday One ihr Debüt und im November gleich noch ein Live-Album bei Jamendo veröffentlicht haben. Und diese Band ist im Bereich des Bluesrock für mich eine wirklich echte Entdeckung. Denn hier wird nicht nach Geschwindigkeitsrekorden auf der Gitarre und möglichst heftigem Riffgewitter gestrebt. Statt dessen atmet die Musik des Trios den Geist der Hippie-Zeit: Anklänge an Janis, musikalisch aber manchmal noch mehr an Jefferson Airplane aber auch an die Doors kann man hören. Songs können gerne mal an die sieben Minuten dauern und sind doch spannend bis zum Schluss. Nur schade, dass ich jetzt keinen Whisky zur Hand habe und es dafür außerdem noch zu zeitig ist. Der würde wirklich dazu passen.