Bläsergetriebener Blues mit jeder Menge Funk: Big James and The Chicago Playboys haben in den letzten Jahren nicht nur als Begleitband für Stars wie Buddy Guy oder Eric Clapton gespielt sondern sich als eine der besten Soulbluesbands etabliert. Ein Konzert aus dem Pariser Lionel Hampton Jazz Club wurde jetzt als „The Big Payback“ veröffentlicht.
„We had a band powerful enough to turn goat piss into gasoline.“ Den Vergleich von Donald „Duck“ Dunn über den Sound der Blues Brothers könnte man eigentlich auch auf Big James and The Chicago Playboys anwenden. Die Band um Sänger und Posaunist „Big“ James Montgomery hat in den letzten Jahren einen Sound für sich gefunden, der Chicago-Blues nahtlos mit Soul und Funk verschmilzt. Und das Ergebnis ist eine bläsergetriebene Mixtur, die einen von den ersten Tönen des Albums „The Big Payback“ wünschen lässt, man wäre bei dem Konzert dabei gewesen.
Genau so muss für mich eine klassische Rhythm & Blues-Show einfach sein: Eine großartig eingespielte Band (Joe „Goldie“ Blocker – keyb, Mike „Money“ Wheeler – g, Charles „Richard“ Pryor – tp, Larry „L-Dub“ Williams – bg, Cleo Cole – dr) legt mit dem programmatischen Opener „The Blues Will Never Die“ (eine der drei von Montgomery geschriebenen Nummern des Albums) los und lässt den Hörer bis zum Schluss nicht von der Angel entfliehen. Ob sie dafür nun Klassiker des Funk wie den von James Brown stammenden Titelsong oder George Clinton's „I'll Stay“ abfeuern oder Bluessongs wie „All Your Love“ einstreuen – Band und Publikum haben hörbar eine Menge Spaß. Und selbst eine totgecoverte Rocknummer wie „Smoke on the Water“ wird bei den Playboys einfach zum Soulblues-Instrumental umfunktioniert.
Für Blues- und Soulfans ist "The Big Payback" eine echte Empfehlung wert. Und man darf gespannt sein, ob in diesem Jahr noch ein Live-Album erscheint, was einen so gefangen nehmen kann.