B.B. King spielt ein Tribute-Album? Das hatte man wirklich nicht unbedingt erwartet 1999. Noch dazu nicht mit Stücken des "King of Jump Blues" Louis Jordan.
Manche Kombinationen leuchten einen beim ersten Lesen nicht sofort ein. Doch beim Hören erscheinen sie wie die selbstverständlichste Sache der Welt. Wie etwa die, dass B.B. King ein swingendes Album voller Lieder von Louis Jordan einspielt. Jordan, in den 40er und 50er Jahren der King der Jukeboxen, ein Lieferant für witzige und überschäumende Partymusik – und B.B. King, unbestrittener "King des Blues", der Zeit seines Lebens eher etwas "sophisticated" an die Musik heranging. Jump-Blues, diese swingende Form des Rhythm & Blues war seine Sache eigentlich nie. Doch das Album "Let the good times roll" nimmt einen von der ersten Note an gefangen. Begleitet von einer großartigen Band mit Dr. John am Piano rockt sich King durch solch bekannte und von allen gespielte Nummern wie Saturday Night Fish Fry aber auch durch ruhigere Stücke wie "Nobody Knows You (When You're Down and Out)", die auch irgendwann mal von Jordan gespielt worden waren. Erstaunlich ist für den Hörer, dass King auf dem Album recht wenig auf der Gitarre zu hören ist. Im Vordergrund steht dafür King als Sänger von allerhöchster Güte. Und so ist "Let The Good Times Roll" eines der untypischsten aber auch besten Alben von B.B. King in den letzten Jahrzehnten.
{sidebar id=46}