Bad Brad & The Fat Cats legen los und packen Dich direkt am Revers und ziehen Dich gleich mit dem ersten Gitarrenriff von „Take A Walk With Me“ hinein in ihren deftig rockenden Blues ob es dir passt oder nicht. Am Ende des Les-Paul-getränkten „Uma“ spucken sie Dich wieder aus, dreizehn eigene Lieder später. Klassischer Bluesrock ist das, der immer frisch geblieben ist und immer wieder stilistische Vielfalt beweist.<br />
Die Typen verneigen sich vor (unter anderem) Rory Gallagher, Elmore James, John Lee Hooker und Jimmy Reed und reichern ihre Songs mit jeder Menge Energie und Leidenschaft an. Wenn man das an Hand von YouTube-Clips beurteilt, scheint das charakteristisch für ihre Live-Auftritte zu sein.
Die Band besteht aus Brad Stivers (g, voc), Alex Stivers (dr) und Nic Clark (mharm), alles junge Kerle mit einer Menge Musiktalent und dem Willen und der Energie, was draus zu machen. Bad Brad hat eine absolut großartige Stimme, rauh und kantig wenn nötig, und immer entschieden cool in seiner Phrasierung. Der Typ spielt außerdem eine heftige Gitarre und hat auf dem Album eine Menge Möglichkeiten, uns zu beeindrucken: Sei es mit den treibenden Riffs beim ersten Song, dem total coolen Late-Night-Blues von „Lucky Man“ oder den energisch vorwärts drängenden Tönen von „Train Down South“. Nic Clark ist ein außergewöhnlicher junger Harmonikaspieler und treibt die Musik bei einigen Liedern voran, ohne jemals zu dominant zu werden.
Alec Stivers, fachmännisch unterstützt von Lionel Young, Dwight Carrier, Bill Shannon, Alissa Chesis und Greg MacKenzie liefert einen Sound, der treffend und für jeden Song angepasst ist. Produktion und Soundqualität des Albums sind durchweg exzellent.<br /> Das ist einfach ein tolles Bluesalbum. Ein kleiner Makel für mich waren die Texte von „Leghound“ und „Lucky Man“. Klar weiß ich, dass sie spaßig gemeint sind. Ich aber finde sie ein wenig zu Macho für 2014. Wenn man das beiseite lässt: Das Album rockt. Und wir werden in den nächsten Jahren hoffentlich noch ne Menge mehr von Bad Brad & The Fat Cats hören.<br />