Belletristik über Popmusik ist schwer zu schreiben, dass sehe ich ein. „High Fidelity“ ist die ganz große Ausnahme eines geglückten Romans über das Thema. Doch was gibt’s da sonst noch zu erwähnen? Der „Müllschlucker“ meiner Wahl, sprich die Wühlbox meines Zeitungshändlers beglückte mich unlängst mit „Beat Baby, Beat!“ von Jenni Zylka.
Der humoristisch gemeinte Roman handelt von der kurzen Karriere einer Berliner Girlband, die Beat-Instrumentals spielen und mit einer „Tequilla“-Neufassung unter dem Titel „Mascara“ Erfolg haben. Und kurze Zeit später sich auflösen. So weit ist ja nichts dagegen zu sagen. Wenn das ganze nicht so fürchterlich locker und bemüht lustig geschrieben wäre und wirkliche Probleme keine Rolle spielen. Das nervt wirklich. Denn diese Menschen in dem Buch sind schlechte Abziehbilder für Tussis aus Vorabendserien oder Casting-Shows. Hoffentlich gibts von sowas keine Verfilmung. Oder vielleicht doch. Die Szene mit dem ersten Live-Auftritt der „Beat Bande“ auf einem Trabbi-Treffen als musikalische Untermalung eines Frauen Schlamm-Catchens könnte die nötige Trash-Qualität haben.
Jenni Zylka – Beat Baby, Beat!