Für sein zweites Album beim Label Ellersoul zog der aus der Gegend von Washington stammende Gitarrist Andy Poxon nach Nashville. Dort entstand mit seiner Band und dem Produzenten Kevin McKendree in dessen Studio eine Scheibe, die Fans das klassischen Gitarrenblues in der Nachfolge von T-Bone Walker und B.B. King begeistern dürfte.
 

Die Kunst, mit der Gitarre eigene Geschichten zu erzählen ist grundsätzlich unterdschieden von der Fähigkeit, Skalen und Tonleitern in irrwitzigen Tempi abzuspulen. Letzteres kann man im Unterricht lernen und durch beständiges Üben perfektionieren. Ersteres erfordert Erfahrung und ein Stück Weisheit. Schon auf dem von Duke Robillard produzierten Vorgänger „Tomorrow“ hatte Poxon derartig überzeugend gespielt, dass man kaum glauben konnte, dass da ein achtzehnjähriger Jungspund spielte. Inzwischen ist Poxon zwei Jahre älter geworden und hat seine Zeit hörbar genutzt: Stücke der „Cold Weather Blues“ sind Paradebeispiele dafür, wie man meisterliche Solos spielt und beim Hörer für eine gehörige Gänsehaut sorgt. Da ist keine Note zuviel!

Auch wenn es rockiger oder swingender wird: Die von Poxon teilweise in Kooperation mit McKendree (und einmal auch mit dessen Sohn Yates) geschriebenen Stücke sind genau auf seine Stimme und Gitarre zugeschnitten. Hier wird der Blues regelrecht zelebriert. Und die Saxophone (von Jim Hoke gespielt) oder die McCrary Sisters im Backgroundchor setzen die nötigen Akzente zu der klassischen Bandbesetzung. Sehr überzeugend und damit eine echte Empfehlung wert! (Ellersoul)