Schon zwei Mal vertrat die Jon Spear Band Virginia bei der International Blues Challenge. Aber bislang haben es die vier Musiker leider noch nicht geschafft, mit ihrem Blues die ganze Welt zu erobern. Obwohl sie auf ihrem aktuellen Album „Hot Sauce“ genügend starke Songs haben, um ihre Fanbasis gehörig zu vergrößern.

Einmal mit alles und scharfer Sauce bitte! Die gehörige Dosis Würze macht so ziemlich jedes Essen besser. Und für manche kann es gar nicht scharf genug sein. „Hot Sauce“ ist ein ziemlich passender Titel für dieses Album. Denn die Jon Spear Band scheut sich nicht, ihre ganz eigene Würze zum Blues und Bluesrock hinzu zu fügen und auch scharfe soziale Kommentare abzugeben.

Klar gibt es hier witzige Partysongs („Really Great Gig“, „The Quarter“). Aber richtig überzeugend ist die Truppe um die Gitarristen und Sänger Dara James und Jon Spears dann, wenn die Musik scharfe Kanten und die Texte ernste Untertöne haben. Der Opener „Bottom of the Bottle“, ein schöner Bluesrocker, widmet sich hoffnungslosen Jugendlichen, die nach jeder Menge Alkohol nur noch Ärger machen wollen. Bei „Noahs Blues“ stellt dieser sich die Frage, warum er eigentlich damals all die Tiere gerettet hat, wenn die Menschen heute alles daran setzen, diese Welt zu zerstören.

Die beste Nummer auf dem Album ist für mich dann allerdings „Natchez Burning“. Musikalisch irgendwo zwischen Worksong und Gospel angesiedelt wird hier die historische Geschichte über den Brand eines legendären Clubs erzählt, bei dem viele Menschen ums Leben kamen. Doch man kommt nicht umhin, beim Hören immer auch an die Opfer von Gewalt und Katastrophen heutzutage zu denken. Ein unwahrscheinlich starker Song auf einem empfehlenswerten Album!