{jcomments on}Wieder eine Sängerin, der man die Bürde auferlegt, die nächste Janis Joplin zu sein. Nur weil Brittany Howard jeden Moment so singt, als hätte sie ihre Seele auf der Zunge. Und nur weil es im Zuge der 80er und deren Revivals scheinbar aus der Mode kam, mit Engagement auf der Bühne zu stehen. Hier jedenfalls ist eine Frau, die definitv nichts von vornehmer Zurückhaltung hält. Und hier ist eine Band, die ganz gehörig und mit viel Sinn für den Blues im Rock zur Sache geht.
Wieder eine Sängerin, der man die Bürde auferlegt, die nächste Janis Joplin zu sein. Nur weil Brittany Howard jeden Moment so singt, als hätte sie ihre Seele auf der Zunge. Und nur weil es im Zuge der 80er und deren Revivals scheinbar aus der Mode kam, mit Engagement auf der Bühne zu stehen. Hier jedenfalls ist eine Frau, die definitv nichts von vornehmer Zurückhaltung hält. Und hier ist eine Band, die ganz gehörig und mit viel Sinn für den Blues im Rock zur Sache geht.
Schon mit ihrer ersten EP hatten die Alabama Shakes das Label „Next Big Thing“ in allen entscheidenden Blättern bekommen. Und warum das nicht völlig unverdient war, zeigt sich mit ihrem ersten Album „Boys & Girls“ gar prächtig: Bluesrock mit jeder Menge Soul knallen die drei Herren hinter der Sängerin einem um die Ohren. Die Zeitkoordinaten stehen ungefähr zwischen 1968 und 1974. Geografisch merkt man die Herkunft aus den Südstaaten – sprich: Alabama! – ganz deutlich. Und wer jetzt nicht die allfälligen Verweise nach Muscle Shoals oder Memphis hören will, der kann durchaus auch eine Verwandschaft zu den früheren Kings of Leon feststellen.
Was dem Album bei aller Energie und Spielfreude auf Dauer fehlt, sind die ganz zwingenden Songs. Klar – ein Lied wie „I Found You“ sind absolut großartig. Aber auf Dauer reicht die Aneinanderreihung von Gefühlsausbrüchen nach leiseren Stellen nicht aus. Jedenfalls nicht auf Platte. Live ist das – wenn man den Berichten glauben darf – so ziemlich das Beste, was derzeit an jungen Bands zu erleben ist. Und als alter Sack freue ich mich immer wieder, wenn da Musiker auftauchen, deren Energie in die Musik und nicht in die Anschaffung des neuesten Computerspielzeugs geht. Die Alabama Shakes lohnen auf jeden Fall eine längerfristige Beobachtung. Und „Boys & Girls“ passt gut in die Playliste nach Jack White‘s „Blunderbuss“.