Nach Jahren mit der Band Morblus und mit akustischer Band hat sich der italienische Gitarrist und Songwriter Roberto Morbioli zurückbesonnen auf die Anfänge seiner musikalischen Karriere. Rob Mo ist ein Trio, in dem er gemeinsam mit Bassist Stfano Dallaporta und Nik Taccori (dr) seinen Blues zelebriert. Bei den Aufnahmen zum Debütalbum der Band waren noch Tommy Schneller mit seinem Saxophon und Trompeter Gary Winters mit im Studio.

„Nicht schön, sondern geil und laut“ wollte Westernhagen einst wieder singen. Die nötige Dosis Dreck brauchts dafür und auch die Leidenschaft, sich notfalls auch auf der Straße durchzusetzen. Eine ähnliche Überlegung muss wohl auch bei Morbioli vorhanden gewesen sein: Früher mal, da hat man einfach drauflosgespielt, mit Leidenschaft und ohne Politur, mit Wut und ohne Rücksicht auf Verkäuflichkeit. Dieses Gefühl muss ihm wohl im Laufe der Jahre etwas verloren gegangen sein. Morblus stand mehr für soulgeladenen Blues. Und wenn man mit Big Daddy Wilson unterwegs ist, geht es auch weniger ungezügelte Energie. Jetzt also Rob Mo.

Und wie er sich das vorstellt, macht er gleich im Opener „Hey People“ klar: Gebremst aber ungeschliffen rock der Blues dahin. Stoisch das Riff, die Gitarre kreischt wo es nötig ist.
Wer jetzt allerdings eine reine Bluesrockscheibe erwartet haben sollte, der wird geich bei „Obsessive Love“ überrascht: Gemeinsam mit Tommy Schneller ud Gary Winters wird hier klassischer Soul mit Backgroundchor dargeboten. Der Rhythmus wird entsprechend funky. Auch bei „Watch Your Step“ bleibt der Stil funky – um dann irgendwann gar in den Jazz auszubrechen, wenn Winter sein Solo bläst. Und „Long Way From Home“, eine weitere mit den Gastbläsern veredelte Nummer, könnte man fast als Flirt mit dem Reggae betrachten.

Sowas bleibt bei den reinen Trio-Songs außen vor. Da geht es wirklich mehr um Bluesrock oder rockigen Blues. Oder aber es gibt für die Tanzverrückten noch eine Dosis Rock & Roll auf die Ohren „Rock’n’Roll Cruise“). Da Mobrioli nicht nur ein fantastischer Gitarrist, sondern auch ein herausragender Songwriter ist, kommt hier keine Langeweile auf. Beim einzigen Cover des Albums „Black Cat Bone“ wirds dann sogar mal ganz traditionell mit dreckiger Slide a la Elmore James.

„From Scratch“ – ein äußerst emfpehlenswertes Album nicht nur für die Fans von Morbioli, sondern für alle Freunde des dreckigen elektrischen Blues.