Das ist Holcombes zehnte Veröffentlichung bislang. Wie die vorherigen wird seine rauhe Stimme gepaart mit gutem akustischen Gitarren-Picking. Für mich ist das wahrscheinlich sein bislang bestes Album.
Beheimatet in der Piedmont Region von North Carolina reflektiert Holcombes Gitarrenspiel die Art und den treibenden Stil seiner Heimat in den Appalachen zusammen mit einem gekonnten Mix von Picking im Stil der 1930er Jahre mit Einflüssen aus Americana und Bluegrass. Das Ergebnis ist vom Sound und dem Feeling her eine Art von „Hinterwäldler Blues“, die Art Musik, die man an einem heißen, schwülen Tag auf einem verschlafenen Hof im Süden erwartet.
Wie immer bei diesem Künstler sind die Texte stark und gefühlsgeladen. Das ganze Album mit seinen zehn Liedern ist rappelvoll mit kraftvollen und rauen Gefühlen, der reduzierte Sound springt einen von der CD an und packt einen an der Kehle. Holcombe ist keiner, den man ignorieren sollte. Sowohl seine Stimme als auch sein Spiel verlangen und rechtfertigen jede Aufmerksamkeit.
Vom Titelsong, mit dem das Album beginnt bis zu seinem Ende holen Holcombes mitreißende Texte und seine zeitweise wie aus dem Grab klingende Stimme das Album aus den Schatten ins Licht und verschaffen ihm mit Leichtigkeit einen Platz in der Sammlung jedes Liebhabers akustischer Bluesmusik. Das ist ein Mann, der immer interessant ist, der es sich traut, unterschiedlich zu sein und sich fernzuhalten vom Mainstream-Blues.
Schon allein für die kolossalen Basslinien und die klirrenden Soli mit den schleppenden Vocals auf dem Titelsong lohnt sich der Kauf des selbstproduzierten „Pitiful Blues“.
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