Manche nennen den Songschreiber und Kornettisten Al Basile einen Barden des Blues. Im zeitgenössischen Blues gibt es kaum jemanden, der wie er literarisch und musikalisch gleichsam anspruchsvoll und eingängig seine Geschichten erzählen kann. Bei „Woke Up In Memphis“ zelebriert Basile seine Liebe zum klassischen Soulsound aus Memphis der 60er Jahre.
 

Das macht nun wirklich nur jemand wie Basile: Ein Bluessong, der auf einer Fabel von Äsop basiert: „One More Stone In The Pitcher“ spielt auf die Geschichte von der durstigen Krähe an, die so lange Steine in einen Krug wirft, bis sie das Wasser mit ihrem Schnabel erreichen kann:

One more stone in the pitcher
one more shot on the bar
you‘re the best one yet
but that ain‘t gonna to get you far

Doch nicht immer sind es die großen literarischen Anspielungen, die hier ins Ohr springen. Ein Lied wie „Big Like Elvis“ ist mit seinem Humor einfach unvergleichlich – und man fühlt sofort mit mit diesem Träumer, der hofft, eines Tages allen seinen Freunden große Autos schenken zu können und selbst in einem palastartigen Haus zu wohnen.

Es finden sich 14 Songs auf dem Album – und eigentlich jeder ist eine kleine Kostbarkeit, erzählt eine Geschichte, der man gerne zuhört mit einer Musik, die wunderbar ist.

Ganz abgesehen davon: Schon die Besetzung dieses Albums ist ein Fest für jeden Bluesfan. Duke Robillar hat nicht nur das Album produziert sondern setzt mit seiner Gitarre die gewohnt großartigen Akzente. Die Saxophonisten Rich Lataille und Doug James sorgen für den fetten Bläsersound. Und Schlagzeuger Mark Teixeira liefert für alles zwischen swingendem Rhythm & Blues und funkigen Ausflügen den perfekten Groove. Und dann war auch noch die umwerfende Sista Monica Parker, die bei „Make A Little Heaven“ die nötige Portion Gospelsound beisteuert.

Selten war ein Albumtitel in letzter Zeit so treffend: Ob es sich um Blues, Soul oder Gospel handelt: Basile und seine Begleiter spielen nicht einfach im Stil der Stadt – nein, hier muss man wirklich sagen: sie zelebrieren die Musik regelrecht. „Woke Up In Memphis“ ist ein Traum von einem Bluesalbum!