Er kommt aus Chicago, lebt inzwischen aber häufig in Deutschland. Und so ist sein aktuelles Album „She Put The Voodoo On Me“ auch zum Gipfeltreffen deutscher Musiker geworden. Unter anderem Tommy Schneller, Bassist Erkan Ozdemir und Organist Mo Fuhrhop (Henrik Freischlader Band) halfen mit, eine sehr schmackhafte Mixtur aus modernem Gitarrenblues und funkig groovendem Soulblues anzurichten. Zwei Seelen wohnen in seiner Brust. Doch kann man bei Khalif Wailin Walter auf das goethesche „ach!“ verzichten. Denn sie scheinen sich gut zu vertragen und einander zu steter Verbesserung herauszufordern. Das eine ist der Chicagoer Bluesman mit seiner Gitarre, ohne die Vorbilder wie Albert Collins, Freddie King oder Otis Rush zu kopieren, lässt er sein Instrument singen und klagen, schreibt er Songs wie „My Guitar And These Blues“ oder „Big-Bootyed Woman“. Das andere ist der Funk & Soul-Fan, der vom Stax-Sound bis hin zu Prince und Michael Jackson tanzbare und gern auch poppigere Klänge liebt. Da entstehen dann Stücke wie „I Need A New Job“ oder „Let Em In“. Wenn man diese verschiedenen Seiten von Khalif Wailin Walter auf seinem „She Put The Voodoo On Me“ hört, dann kommt zu keinem Zeitpunkt der Eindruck einer gespaltenen Persönlichkeit auf. Vielmehr ist diese Mixtur, die auch dank der im Studio versammelten Gästeschar zeitweilig absolut großartig reinknallt, eine der möglichen Antworten, wie denn Blues im 21. Jahrhundert jenseits des zum Schema geronnenen Bluesrock noch ansteckend und relevant sein kann. Das ist wirklich ein prima Album! (cdbaby)