<span style="color: rgb(51, 51, 51); font-family: Tahoma, Helvetica, Arial, sans-serif; font-size: 12.1599998474121px; line-height: 15.8079996109009px;">2013 setzte Boz Scaggs „Memphis „ und seinem Rhythm &amp; Blues &amp; Soul ein musikalisches Denkmal. Für sein neues Album „A Fool To Care“ zog er weiter in die Bluebird Studios von Nashville. Doch musikalisch geht das Album über Tennessee hinaus und enthält auch jede Menge Anklänge an den Sound von Louisiana und Texas sowie selbst ein paar Latin-Grooves.</span>

Alte Männer erinnern sich an die Musik ihrer Jugend Teil 357 oder so. Das könnte man jedenfalls meinen, wenn man lediglich die Trackliste diees Albums anschaut: Klassiker des Soul, der Rockmusik und des Blues finden sich da neben ein paar wenigen neuen Stücken. Doch Boz Scaggs scheint im 50. Jahr nach dem Erscheinen seines ersten Albums nicht wirklich bereit zu sein, sich in die Ecke der Elder Statesmen zurück zu ziehen.

Denn das innerhalb von vier Tagen eingespielte „A Fool To Care“ klingt absolut frisch und energiegeladen: Ein Album voller Blues & Soul, wo zwischen den Noten immer eine gehörige Portion eines bitteren Humors aufblitzt. „Last Tango on 16th Street“ etwa ist eine düstere Nummer über die Nacht in San Franciscos Mission District und seine normalen Bewohner. Die von Jack Walroth für das Album geschriebene Nummer kann man getrost neben die besten Kneipenblues im Frühwerk von Tom Waits stellen. Auch wenn hier zum Bandoneon und den lateinamerikanischen Rhythmen eine wesentlich sanftere Stimme zu hören ist, als Waits sie je hatte.

Auch das von Scaggs selbst geschriebene und gemeinsam mit Bonnie Raitt gespielte „Hell To Pay“ passt zu diesen kleinen Alltagsbeobachtungen. Hier allerdings mit dem gehörigen Bluesgroove und natürlich auch mit Raitts prägnanter Slide-Gitarre. Texas-Blues a la carte! Gemeinsam mit Lucinda Williams macht Scaggs dann aus „Whispering Pines“ von The Band eine atmosphärisch düstere Ballade, die selbst hartgesottenen Typen die Tränen in die Augen treiben kann.

Nein, Boz Scaggs macht es sich nicht bequem im Liegestuhl. Er hat nach „Memphis“ wiederum ein Album veröffentlicht, dass die ganze Bandbreite der Musik zwischen Blues, Soul und Americana damals in die Gegenwart holt. Tolle Scheibe! (Caroline/Universal)