Peter Karp and Sue Foley - Beyond The CrossroadsEin Album als Konversation zwischen zwei Liebenden? Mit „He Said She Said“ hatten Peter Karp und Sue Foley 2010 gezeigt, dass so etwas auch musikalisch höchst spannend gelingen kann. Mit „Beyond The Crossroads“ haben die beiden GitarristInnen und SongwriterInnen ihren Dialog mehr in Richtung Blues verlagert. Und vor allem in Richtung von Party. Und das macht Spaß.

Klar doch, die Zeiten sind schwer. Ob allgemein oder in der Beziehung. Jobs, Geld, die Zukunftsaussichten sind nicht wirklich rosig. Aber „We’re Gonna Make It“ singen Karp und Foley als programmatisches Duett zu Beginn ihres neuen Gemeinschaftswerkes. War bei „He Said She Said“ noch das Grübeln: Was soll das werden mit uns? Können wir gemeinsam was erreichen? Sollen wir überhaupt das Risiko einer Beziehung eingehen? im Mittelpunkt der Lieder, so sind nach den Jahren und zahllosen gemeinsamen Konzerten die Gewissheiten wichtiger geworden. Und so ist „Beyond The Crossroads“ weit entfernt von der Americana-Grübelei. Sondern es ist ein nach vorn rockendes und swingendes Bluesalbum zweier herausragender Songwriter und Gitarristen der Gegenwart geworden.

Und wenn mir irgendein Kritiker es übelnehmen sollte, dass ich diese Scheibe als Party-Album bezeichne: Für mich ist das eines der höchsten Komplimente. Denn wenn jemand seine persönlichen Geschichten so in Musik zu fassen vermag, dass man dazu tanzen und singen möchte, dann ist es besser kaum vorstellbar. Hier ist der Blues dort angekommen, wo er hingehört von Beginn an: bei den Menschen, die Geschichten hören und von ihrem Alltag in Feier und Tanz Abstand gewinnen wollen.

Klar doch: Auch die Gitarrenfanatiker werden an „Beyond The Crossroads“ ihre Freude haben. Sind doch Karp & Foley zwei so unterschiedliche Gitarristen, die sich in ihren Liedern immer wieder zu neuen Ideen anstacheln können. Ob nun Foley ihr Slide-Spiel präsentiert oder Karp seine Linien rauh daher perlen lässt. Das hat Schmackes und Biss von Anfang bis Ende. Und wenn dann ab und zu die Band gar noch durch Bläser verstärkt wird oder durch fette Backgroundchöre, dann dient es dazu, die Geschichten noch plastischer zu erzählen. Ein durchaus außergewöhnlich gutes Album und damit eine Empfehlung der Wasser-Prawda wert!